Verlagern der Arbeite nicht um jeden Preis
Auf dem Papier sieht die Kalkulation vielversprechend aus, wenn die Kostenvorteile von Billiglohnländern zur Kostenreduktion eingesetzt werden sollen. Doch in der Praxis können Outsourcing-Projekte oft nicht halten, was sich Controlling und Geschäftsführung davon versprochen haben. Besonders eindrucksvoll treten die mit dem Outsourcing verbundenen Probleme in der IT-Branche hervor. Während die Auslagerung der Produktion einfacher Gebrauchsgegenstände inzwischen meist reibungslos gelingt, weist der IT-Sektor immer noch viel „Luft nach oben“ auf. Ein Hinweis auf Probleme mit der Qualitätssicherung beim Outsourcing sind beispielsweise mangelhafte Übersetzungen von Programmen und Bedienungsanleitungen. Viele Probleme liegen aber deutlich tiefer und sind für den Außenstehenden nicht sofort ersichtlich. An Programmabstürze hat sich beispielsweise ein großer Teil der Anwender bereits so gewöhnt, dass sie nicht mehr als Problem wahrgenommen werden. Betriebswirtschaftlich gesehen, sind sie dennoch ein Problem, da sie jedes Jahr einen beträchtlichen Schaden durch Verlust an Produktivität verursachen.
Vielfach wird die Komplexität unterschätzt
Diese Faktoren sind für den Controller aber nur schwer erfassbar, daher wird gerne auf eine wirklich ganzheitliche Betrachtung mit Entwicklung entsprechender Bewertungskriterien und Metriken verzichtet. Schließlich soll das Outsourcing ja Geld einsparen und keine zusätzlichen Kosten generieren. Wie kurzsichtig dieser Ansatz ist, zeigen die vielen gescheiterten Outsourcing-Vorhaben, die in einigen Fällen sogar ausschlaggebend für das Ende eines Unternehmens waren. Die kurzsichtige und einseitige Betrachtung der Möglichkeiten und Risiken muss dabei nicht einmal einer Absicht entspringen. Zu einem guten Teil ist dafür einfach ein unerkannter Mangel an Informationen verantwortlich, der von den Entscheidern nicht oder nur zu spät bemerkt wird. Kommt dann eine Trotzhaltung hinzu – immerhin hat man ja viel Geld investiert, also muss das Projekt erfolgreich sein – kann das in Schieflage geratene Projekt durchaus zum Eisberg werden, der das Schiff des Unternehmens zum Sinken bringt. Um diese Risiken zu vermeiden, muss das gesamte Projekt einer peinlich genauen Prüfung unterzogen und ständig kompetent begleitet werden. Am einfachsten umzusetzen ist dies mit der Beauftragung eines spezialisierten Dienstleisters mit umfangreicher Erfahrung in ähnlich gelagerten Projekten.